Schon lange wollte ich mit eigenen Augen die berühmten Krokusse auf dem Rämisgummenhoger besuchen. Es ist aber gar nicht so einfach, die Blütezeit der Krokusse und gleichzeitig ein arbeitsfreier Tag zu erwischen. Noch dazu sollte natürlich auch das Wetter mitspielen.
Vor einigen Tagen erfüllten sich diese Voraussetzungen und kurzerhand beschloss ich zusammen mit meinem Freund, diese Wanderung zu machen. Ich war etwas skeptisch, ob ich an diesem Tag die knapp 600 Höhenmeter prästieren konnte, da für mich die Wander-Saison noch nicht gestartet und ich somit das erste Mal länger unterwegs war.
Unterwegs auf der ersten Wanderung vom Jahr
In Eggiwil parkierten wir unser Auto und liefen zuerst ein Stück auf asphaltiertem Boden, bis wir schlussendlich auf einen Waldweg abbogen. Von nun an ging es mehr oder weniger stetig aufwärts. Die Steigung war relativ steil, jedoch war es angenehm kühl, da der erste Teil stets durch einen Wald führte.
Weiter ging’s auf offenem Feld und angenehmen Grasweg, vorbei an wunderschön blühendem Löwenzahn. Wir trafen unterwegs einige wenige andere Wanderer, der erwartete Andrang hielt sich jedoch in Grenzen. Eine knappe Stunde vor dem Ziel trauten wir unseren Augen kaum, als wir meterweise blühende Krokusse entdecken! Wie ein Teppich präsentierten sich die hübschen Blumen vor uns! Die Freude war gross und gab uns die nötige Motivation, um die letzten 100 Höhenmeter zu erwandern.
Als wir schlussendlich den Rämisgummenhoger auf 1'220 Meter erreichten, wurde uns das erste Mal bewusst, wie bekannt dieses Ziel ist. Überall tummelten sich Leute, viele die mit dem Auto hergefahren sind, jedoch auch etliche Biker und Wanderer. Auf dem Hoger war es zügig und die Blütenpracht der Krokusse fiel hier oben dieses Jahr sehr dürftig aus. Umso mehr freuten wir uns darüber, die schönen Blumen bereits auf dem Weg gesehen zu haben. Ziemlich rasch verabschiedeten wir uns vom traumhaften Panoramablick, weil wir dem Drang nachgingen, wieder alleine unterwegs zu sein.
Anstrengend aber empfehlenswert!
Der Weg führte uns von nun an abwärts retour nach Eggiwil. Ein gutes Stück liefen wir wiederum auf geteerter Strasse, wo wir zu dieser Zeit den herauffahrenden Autos ausweichen mussten. Spontan entschieden wir uns, beim Restaurant Blapbach einen Stopp einzulegen. Dort gönnten wir uns eine riesige Meringue mit viel Rahm und Glacé. Zu Recht wie wir fanden, etwas stolz waren wir ja schon auf unsere Leistung 😊
Mit vollem Bauch liefen wir weiter, stets talabwärts bis nach Eggiwil. Während des gesamten Abstiegs erbot sich uns ein Traumblick auf die umliegende Bergwelt!
Der Abstieg war teilweise etwas steil, für ein nächstes Mal würden wir unsere Wanderstöcke mitnehmen. Nach 4.15 Stunden kamen wir zu unserem Ausgangspunkt retour – wir hatten es geschafft! Mit etwas schweren Beinen aber einem wunderschönen Erlebnis als Erinnerung machten wir uns schlussendlich auf den Nachhauseweg retour nach Bern.
Die Wanderung ist zu der Blütezeit der Krokusse besonders schön, aber auch ausserhalb dieser Zeit sehr empfehlenswert!
Von: Emmental Tourismus
Text & Bilder: Livia Chiesa