Das Emmental ist jung. Wie bitte? Klar geht seine Entstehung auf prähistorische Zeiten zurück, und seine Besiedlung umfasst runde 6000 Jahre Menschheitsgeschichte. Aber ich spreche nicht davon, sondern vom Emmental als «öffentliche» Organisation, als gemeinderechtliche Körperschaft, wie es korrekt heisst. Vor erst gut zehn Jahren bildete sich die Regionalkonferenz Emmental, welche 39 Gemeinden umfasst, wovon alle mehr oder weniger eng mit der Emme verbunden sind. Seither ist das Emmental zusammengerückt. Es handelt geeinigt, zum Beispiel im Bereich der Raum- und Verkehrsplanung, aber auch in jenem der Wirtschaftsförderung und des Tourismus. Die Stimme des Emmentals ist im Kanton Bern nicht zu überhören. Das ist gut so.

vielseitig

Von Schangnau im Süden bis Zielebach im Norden verbindet uns also das Band der Emme. Sie ist aber nicht nur unser Bindeglied, sie ist auch einer unserer Schätze. Immer für uns da, überall mit Gratiszutritt - und an jedem Tag von Neuem überraschend. Mal zeigt sie sich himmelblau, mal eisgrau, durchsichtig, mal milchig, später braun und dann wieder dunkelgrün. Sie plätschert, sie gluckert, sie schwillt an, töst und ächzt und schlängelt sich danach - wie wenn nichts gewesen wäre - zwischen den Steinen hindurch, raunt und fliesst friedlich ihrer Mündung zu. Jeden Tag bietet sie ein neues Schauspiel.

Für jeden eine passendes Erlebnis

Der Emme entlang lässt es sich auch vortrefflich wandern, joggen, Velofahren, spazieren, durch den Schnee stapfen. An ihr lässt es sich sitzen, sich erholen, sinnieren, lesen – aber auch bräteln, essen, trinken, Freude haben. Und Kenner und Kennerinnen wissen von Plätzli zum «Schiefern», zum Baden und manche von eigentlichen Schwimmbecken. Zugegeben, das ist nicht die ideale Zeit dafür. Aber sie wird wieder kommen. Bis dann bieten die kahlen Bäume am Emme-Ufer Gelegenheit fürs Beobachten von Vögeln und die Waldwege fürs Entziffern von Tierspuren im Schnee. Und es dauert nicht mehr lange, strecken erste Pflanzen ihre Fühler aus und zeigen sich neugierige Knospen im Gehölz. Ohne unser Zutun ist die Emme ein immerwährender Erlebnispfad: zu jeder Saison interessant, anregend, unterhaltend.

Die Emme für sich entdecken bedeutet Glück, gleich in welcher Gemütslage man sich befindet. Denn sie tut gut. Immer. Das verspreche ich Ihnen.

Herzlich und auf bald an der Emme

Text: Elisabeth Zäch - Präsidentin Förderverein* Emmental
Bilder: Emmental Tourismus

*Da kann man übrigens Mitglied werden. Mehr Informationen unter emmental.ch/hierleben

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