Aus einer ganz spontanen Aktion entsteht die Idee eine Schneeschuhwanderung im Emmental zu machen. Wir, als Schneeschuh-Amateurinnen, haben keine Ahnung was auf uns zukommt. In Burgdorf fahren wir durch den dichten Nebel Richtung Langnau. Bereits in Hasle bei Burgdorf strahlen unsere Augen, als wir die ersten Sonnenstrahlen entdecken. Nach der kurzweiligen Fahrt durch das strahlend weisse Emmental, parkieren wir unser Auto beim alten Schulhaus in Trub.

Nach dem Überqueren des Holzstegs montieren wir uns die ausgeliehenen Schneeschuhe (in letzter Sekunde ist uns aufgefallen, dass «links» und «rechts» gross markiert ist) und die zwei Amateurinnen versuchen die ersten Schritte mit den Riesen-Schuhen zu meistern. Nach den ersten, noch nicht so sicheren Schritten, gehen wir bereits völlig übermotiviert durch den Tiefschnee, bemerken jedoch schnell, dass dies viel anstrengender ist, als auf dem präparierten Weg zu gehen. Zurück auf der Piste gelangen wir zu den traditionellen Bauernhäusern Unter-und Ober Hüseren. Wir sehen einen kleinen Skilift und den Bauern, der gerade die Piste kontrolliert. Jeweils mittwochs, samstags und sonntags sei der Skilift in Betrieb, informiert er uns. Nach dem steilen Aufstieg durch den Wald müssen wir bereits die erste Trinkpause einlegen und unsere sieben Kleiderschichten reduzieren. Rechts und links vom Weg geniessen wir den strahlend weissen Schnee, welcher einer weissen Blumenwiese gleicht. Ein steiler Aufgang führt zum ehemaligen Gehöft Choleri, wo wir unsere zweite Teepause einlegen.

Unterwegs im Schnee

Nun haben wir wieder Energie getankt und können uns in den Tiefschnee wagen. Ein wenig ab von der Piste erfreuen wir uns über den unberührten Schnee. Nach einem weiteren steilen Aufstieg gelangen wir zum Berghaus Beizli «Ober Altösch». Die Aussicht über die verschneiten Hügel bis hin zur Alpenkette ist atemberaubend. Unsere wohlverdiente «heissi Schoggi» trinken wir draussen auf den perfekt platzierten Strohballen, wo wir den Moment geniessen und uns von weiteren Schneeschuhläufer mehr über die Alpenkette lehren lassen. Warum denn die Jungfrau «Jungfrau» heisse, fragt uns ein netter Herr. Na weil der Mönch dazwischen ist....

Jetzt gehts weiter mit dem zuerst sanften und ab Stoss immer steiler werdenden Abstieg. Im Tiefschnee die Hügel runter zu donnern ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die Müdigkeit lässt jedoch bald grüssen und alle 100 Meter liegt wieder eine von uns im Schnee. Dass das Aufstehen auch eine Kunst ist und dass Freundinnen nicht zum Helfen sondern zum Auslachen da sind, merken wir schnell.

Im Nu sind wir zurück beim alten Schulhaus in Trub und freuen uns auf die wohlverdienten Kambly Güetzi auf dem Heimweg...
Fazit: Eigene Schneeschuhe kaufen und viele weitere Emmentaler Hügel erklimmen!

Von: Emmental Tourismus
Text & Bilder: Isabelle Hollenstein

Anstrengend aber empfehlenswert!

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