Napf-Wander-Erlebnis – unterwegs mit Travelita
Das Napfgebiet ist ein wahres Paradies für aktive Naturfreunde. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt im Herzen der Schweiz eine Landschaft voller Kontraste – von tief eingeschnittenen Tobeln über endlose Waldwege bis hin zu aussichtsreichen Graten. Dazu kommen regionale Spezialitäten und herzliche Gastfreundschaft, die jede Tour zum Genuss machen. Genau diese Mischung erlebte Anita auf ihrer Wanderung über den Napf ins Kuttelbad und nimmt uns auf ihrem Blog «Travelita» mit.

Über den Napf ins Kuttelbad
An diesem Tag zeigt sich das Wetter etwas trüber als erwartet, doch die Vorfreude auf die heutige Wanderung ist ungebrochen. Die Route führt zuerst auf den Napf und anschliessend weiter Richtung Emmental. Nach einem stärkenden Frühstück im Beizli der Schwesteregg startet Anita direkt vom Holz-Iglu. Der Weg steigt zunächst von der Schwesteregg über die Breitäbnet auf der gegenüberliegenden Seite des Goldbach-Tobels Richtung Oberänzi an. Von dort folgt Anita dem Wanderweg weiter hinauf zum Napf. Auch diese Wanderung zeigt die ganze Vielfalt des Napfgebiets: schmale, wurzelige Waldpfade wechseln sich ab mit breiten Kieswegen und kurzen Teerabschnitten.

Rund zwei Stunden nach dem Start erreicht Anita den höchsten Punkt der dreitägigen Tour – den Napf auf 1’406 Metern über Meer. Perfekt für eine kleine Pause: ein zweiter Kaffee und ein Nussgipfel stärken für die Weiterwanderung. Vom Berggasthaus Napf eröffnet sich bei klarer Sicht ein beeindruckendes Panorama vom Jura über die Berner bis in die Zentralschweizer Alpen. Selbst an bewölkten Tagen bleibt die Aussicht faszinierend, während der Blick über die sanften, bewaldeten Hügel Richtung Hochänzi schweift.

Auf diesem Abschnitt des Alpenpanoramawegs (Etappe 14: Napf – Lüderenalp) trifft man an sonnigen Frühlingstagen oder im Herbst mehr Wanderer – heute ist die Strecke jedoch ruhig, und Anita begegnet nur wenigen Gleichgesinnten. Bei der beliebten Alpwirtschaft Lushütte findet Anita problemlos einen schattigen Platz unter einer alten Linde. Auf der Karte stehen feine Plättli und riesige Meringue-Portionen, die besonders bei Wanderern und Familien beliebt sind.

Nach der Lushütte verläuft die Route mehrheitlich sanft bergab – gut fünf Kilometer bis zum Ziel, dem Gasthof Kuttelbad. Nur die letzten 500 Meter fordern noch einmal volle Aufmerksamkeit: ein steiler, schmaler Waldpfad, teils schwer erkennbar, führt direkt zum versteckt gelegenen Gasthof. Umgeben vom dichten Grün des Waldes ist das Kuttelbad ein Rückzugsort fernab vom Alltagslärm.

Der Gasthof blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 19. Jahrhundert reicht, und erhielt durch Jeremias Gotthelfs Erzählungen Bekanntheit. Seit rund sieben Jahren führen Ursula und Oliver den Betrieb und empfangen Wanderer, Biker und Ausflügler mit herzlicher Gastfreundschaft. Übernachtungsgästen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: ein gemütliches Matratzenlager, nostalgische Doppelzimmer, zwei Holzfässer – und als besonderes Highlight der Emmentaler Schlafkäse. Hier schläft man mitten in der Natur mit Blick auf den Sternenhimmel – ein unvergessliches Erlebnis!

Wanderinfos zur Etappe Schwesteregg – Napf – Lushütte – Kuttelbad
Die Route ist durchgehend als gelber Wanderweg (T1/T2) markiert. Zwischen Breitäbnet und Änzilegi führt der Weg nah am Grat entlang und ist stellenweise leicht abschüssig. Technisch anspruchsvoll ist die Strecke jedoch nicht, die Wanderung erfordert vor allem Kondition.

Gluschtig auf mehr?

Hier geht's zum ganzen Blogbeitrag und zwei weiteren Wandertagen im Napfgebiet: Wandern im Napfgebiet mit Travelita

Text adaptiert von Anita Brechbühl, Travelita
Bilder von Nicolas Glauser, Travelita


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