Rucksack packen und los geht’s – bei einer Mehrtageswanderung in der Natur kann ich mich entspannen und Kraft für den Alltag tanken. Ausgerüstet mit Zelt, Schlafsack und Mätteli habe ich mich an einem sonnigen Mai-Wochenende aufgemacht, die schönsten Plätze rund um den Napf auszukundschaften. Nebst vielen Eindrücken habe ich von dieser Tour auch sieben Tipps für besonderes Naturerlebnisse im Napfgebiet mitgebracht.

Idylle im Schatten der Schratten

Meine dreitägige Tour durch das Napfgebiet startet in der UNESCO Biosphäre Entlebuch. Hier mitten in der geschützten Moorlandschaft hinter der schroff abfallenden Schrattenfluh versteckt sich ein kleines Naturparadies. Auf dem Hof Stächelmoos haben Susanne und Patrick Stalder-Bächler für Outdoorfans einen Natur-Campingplatz geschaffen. Das Ahornplätzli liegt abseits vom Hof idyllisch am Waldrand und bietet direkt vom Zelt einen herrlichen Blick auf die imposante Bergkulisse. Wer noch mehr in die Natur eintauchen möchte, der lässt sich von Susanne in die Geheimnisse des Bergwaldbadens einweihen.

Exotisches in Marbach

Vom Hof Stächelmoos zu den «Exoten» von Marbach dauert es zu Fuss rund 1.5 Stunden. Auf dem Hof Schufelbühl hält Familie Renggli seit 2009 Wasserbüffel als Nutztiere. Die Milch der Wasserbüffel wird in der nah gelegenen Bergkäserei Marbach zu Mozzarella und weiteren Spezialitäten verarbeitet. Wer mehr über die Wasserbüffel erfahren möchte, der kann sich auf dem FoodTrail Marbach auf eine kulinarische Schnitzeljagd begeben. Ein besonderes Erlebnis für Gross und Klein.

Grenzpfad Napfbergerland

In insgesamt sechs Etappen führt der Grenzpfad Napfbergland der Kantonsgrenze zwischen Bern und Luzern entlang und verbindet dabei nicht nur die faszinierenden Landschaften zwischen dem Brienzer Rothorn und Huttwil, sondern auch zwei verschiedene Kulturkreise. Nebst tollen Panoramablicken erfährst du unterwegs allerhand spannende Fakten zur Brünig-Napf-Reuss-Linie. Oder hättest du gewusst, dass sich hier mitten in der Schweiz zusammen mit der Kantonsgrenze auch die Jassgrenze durchzieht? Eine besonders empfehlenswerte Etappe des Grenzpfad Napfberglandes startet direkt bei der Bergkäserei Marbach (dort, wo die Wasserbüffelmilch zu Schweizer Mozzarella verarbeitet wird) und führt in zwei Stunden auf die Aussichtskanzel des Wachthubels.

Campinggenuss auf der Brügglen in Langnau i.E.

Wer dem Grenzpfad vom Wachthubel weiter Richtung Rämisgummenhoger folgt, der ist auch nicht mehr weit vom nächsten wunderbaren Übernachtungsort in der Napfbergregion entfernt. Wie das Ahornplätzli können auch die Campingplätze auf dem Hof von Susanne Wyss und Boris Liechti über die Natur-Camping Plattform Nomady gebucht werden und sind sowohl für Büssli als auch für Zelte zugänglich. Was uns von diesem Ort besonders in Erinnerung bleiben wird? Das phänomenale Panorama auf die Stockhornkette, die wunderbare Abendstimmung und der frisch gebackene Zopf, den Camping-Gäste am Sonntagmorgen im Hoflädeli fürs Outdoor-Frühstück kaufen können.

Panoramablicke auf der Lüderenalp

Gestärkt mit frischer Züpfe wandert es sich von Brügglen in einer flotten Stunde talwärts nach Langnau. Von hier aus gelangt man mit dem Postauto auf die Lüderenalp. Die Lüderenalp ist Passhöhe und Aussichtsberg zugleich und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen im Emmental. Für uns ist sie der Ausgangspunkt für eine herrliche Panoramawanderung, die in abwechslungsreichen 12 Kilometern auf den Napf führt.

Erfrischender Geheimtipp in Luthern Bad

Mit Geheimtipps ist es ja so eine Sache – erzählt man sie, sind sie bald nicht mehr so «geheim». Der Abstecher ins unterirdisch angelegte Arm- und Fussbad in Luthern Bad darf aber durchaus so bezeichnet werden. Vor gut drei Jahren (im April 2018) hat der Förderverein Luthern Bad die alte Badetradition aufleben lassen und eine stimmungsvolle, mystische Badegrotte geschaffen, die täglich durchgehend frei zugänglich ist. Vom Napf aus ist der Wallfahrtsort zu Fuss in gut einer Stunde erreichbar. Ein echt erfrischendes Erlebnis zum Abschluss eines anstrengenden Wandertages ist hier garantiert.

Chäs-Chessi-Hot-Pot Glück

Ein Outdoor-Erlebnis deluxe garantiert mein letzter Tipp in dieser Serie. Unweit von Luthern Bad – herrlich in die liebevolle Landschaft des Luthertals eingebettet, befindet sich der Hof Mittler Gernet von Lucia und Markus Stirnimann. Seit dem Frühling dieses Jahres bieten sie auf ihren Hof einen ruhig gelegenen Campingplatz an. Dieser kommt aber mit diversen Extras – zum einen darf man die heimelige Stube des Spychers als Rückzugsort an Regentagen nutzen, zum anderen steht den Gästen auch ein Hot-Pot inklusive Napf-Blick zur Mitbenützung zur Verfügung. Auf Voranmeldung kommt man hier auch in den Genuss eines köstlichen Outdoor-Fondues sowie weiterer regionaler Produkte aus der Napf-Chäsi Luthern.

Seit 2012 berichtet Anita auf travelita.ch über ihre Wochenendausflüge, Städtetrips und Fernreisen. Mit ihren Reisegeschichten motiviert sie selbst Stubenhocker, das Sofa gegen Trekkingschuhe auszutauschen. Immer mit dabei ist die Kamera, um die schönsten Momente für ihre Blogleserinnen und Blogleser festzuhalten.

Von: Emmental Tourismus
Text & Bilder: Travelita

Bis zum nästen Abenteurer im Napfgebiet...

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